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Konzert


Karfreitag, 30. März 2018, 15.00 Uhr

Johann Sebastian Bach

 

"Gottes Zeit ist die allerbsete Zeit" (Actus tragicus)

 

Fragment der Markus-Passion

 

Friederike Weritz, Sopran
Ann Juliette Schindewolf, Alt
Jörg Erler, Tenor
Michael Jäckel, Bass

Orchesterunion Hannover
Kantorei Herrenhausen
Leitung: Martin Ehlbeck

Über die Werke

Die Markuspassion erzählt die Geschichte von Jesus, angefangen mit seiner Gefangennahme, von seiner Verurteilung, Kreuzigung, seinem Tod und seiner Grablegung.

Johann Sebastian Bach (1685–1750) hat seine Markus-Passion 1731 in Leipzig erstmalig aufgeführt. Die Noten sind bedauerlicher Weise verloren gegangen. Anhand überlieferter historischer Textblätter ließ sich die Musik der großen Chorstücke am Anfang und Ende des Werkes und einiger Arien zweifelsfrei erschließen. Denn Bach hat die Musik dieser Stück vorher
in anderen Kantaten verwendet und sie neu in der Markus-Passion mit anderen Texten zusammengestellt. Diese Kantaten sind überliefert. Damit sind die prägenden Musikstücke der Markus-Passion vorhanden. Aufgeführt werden alle mit großer Sicherheit zugeordneten Stücke der Markus-Passion.

"Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit", auch bekannt unter dem Namen Actus tragicus, ist eine geistliche Kantate von Johann Sebastian Bach. Das Werk ist eine der frühesten Bach-Kantaten überhaupt. Wahrscheinlich ist sie 1707 oder 1708 in Mühlhausen als Trauerkantate entstanden. Der Text besteht aus verschiedenen Bibelworten des Alten und Neuen Testaments sowie einzelnen Liedstrophen alter Kirchenlieder, die allesamt auf die Endlichkeit und das Sterben Bezug nehmen. Dabei lassen sich zwei Teile klar unterscheiden: Der im ersten Teil dargestellten Sicht des Alten Testaments auf das Sterbethema stellt der zweite Teil die Sicht des Neuen Testaments gegenüber; die Ablösung des alten durch den neuen Bund bestimmt den symmetrischen Aufbau der Kantate. Die Kantate des zum Entstehungszeitpunkt wahrscheinlich erst 22-jährigen Komponisten zählt zu seinen bedeutendsten Kompositionen, ein Geniewerk, wie es auch großen Meistern nur selten gelingt.

Der besondere Passionscharakter der beiden aufgeführten Werke wird unterstrichen durch die Instrumentierung des Orchesters mit dunklen Farben. Es werden neben den üblichen Streichern Gamben und Blockflöten eingesetzt.